Einfuehrende Literatur ueber das Internet:
Wie finde ich was im Internet?
Ein schwieriges Thema...
Das Suchen und vor allem Finden im Internet ist immer noch eine schwierige
Angelegenheit. Das liegt daran, daß :
- das Internet dezentral organisiert ist. Es gibt keine definitive,
zentrale Instanz, die die Informationen strukturiert.
- jede und jeder Informationen ins Internet einspeisen kann. Viele
Informationen sind mit Vorbehalt zu geniessen, sie könnten falsch
oder unvollständig sein.
- das Netz rasant anwächst. Das Volumen im World Wide Web
verdoppelt sich zur Zeit alle 52 Tage!
- es unterschiedliche Informationsmedien im Medium Internet gibt, die
u.U. unterschiedliche Informationen bereitstellen: World Wide Web, News,
eMail, FTP-Server, Gopher ...
Die Nachteile sind auch gleichzeitig die Vorteile des Mediums:
Das Netz lebt von der Vielfalt und dem Engagement der EinwohnerInnen.
Es gibt viele, die sich engagieren und anderen an ihren Wissenquellen
teilnehmen lassen. Auf diesem Wege ist das Netz zu dem geworden was es ist:
ein riesiger Informationsdschungel mit vielen, auch recht exotischen
Pflanzen, indem es viele selbsternannte oder inzwischen auch
institutionalisierte Fährtensucher gibt, die man direkt befragen kann
oder deren Hinweistafeln allen zur Verfügung stehen.
Konkret bedeutet dies:
- Es wurden Suchmaschinen für das World Wide Web entwickelt.
Genauso gibt es für die anderen Medien wertvolle Übersichten und
Hilfstexte, die regelmäßg auf den neuesten Stand gebracht werden.
(Oft heissen sie FAQ, Frequently Asked Questions and Answers.)
Viele dieser Übersichten werden in Privatinitiative von Einzelpersonen
oder Gruppen gepflegt.
- Die einzelnen Informations- und Kommunikationsmedien wachsen langsam
unter der Oberfläche des World Wide Web zusammen. Dadurch werden
sie auch für Anfänger, sogenannte "Newbies", schnell bedienbar.
- Die Vielfalt des Netzes macht es möglich, daß jede Information
durch andere Informationen relativiert, kommentiert und verifiziert wird.
(Ganz deutlich wird dies in den News.)
- Es ist im Prinzip immer jemand anwesend, den man/frau fragen kann.
Und man kann davon ausgehen, daß einer der 50 Millionen die Antwort
weiß... (siehe News oder IRC oder Mailinglisten.)
Suchstrategien
1. Anfragen direkt an (Fach-)leute richten
Oben habe ich betont, daß eine Annehmlichkeit des Netzes der direkte
Kontakt zu anderen "Usern" weltweit ist. Und das ist der beste Einstieg in
eine Recherche: sich formell (eMail-Liste, evtl. News) oder informell (News,
Irc) erkundigen, was schon andere zu dem Thema zusammengetragen haben.
1.1 Ist Professorin XY über eMail erreichbar?
Es gibt leider kein globales eMail-Adressbuch.
Fast alle Universitäten haben jedoch auf ihren WWW-Server eine lokale
Adressenliste. Die Adresse einer Universität findet man leicht
über
die geografische Übersicht der WWW-Server.
Man kann auch mithilfe von
Suchmaschinen
fündig werden. Diese setzen meistens voraus,
daß man mindestens den Personennamen und näheres über
die Organisation weiß, wo die gesuchte Person tätig ist
(z.B. Name der Universitaet und Fachbereich).
Eine gute Methode ist auch, im IRC
um Hilfe zu bitten. Einfach mal höflich in einem entsprechenden
"Channel" nachfragen, wie du die eMail-Adresse ausfindig machen kannst.
Von Jonathan I. Kamens und David Alex Lamb stammt das
FAQ: How to find people's E-mail addresses.
1.2 Mit FachkollegInnen diskutieren: eMail-Listen
Hat man ein sehr spezielles (wissenschaftliches) Thema zu bearbeiten,
dann sollte man eine eMail-Liste abonnieren.
Dies sind Diskussionsgruppen, die den Dienst Elektronische Post nutzen.
In der Regel hat eine eMail-Liste 2 Mail-Adressen:
An die Verwaltungsadresse schickt man die Nachricht, daß
man an der Liste teilnehmen möchte (und später, daß man wieder
ausgetragen werden möchte). Hinter dieser Adresse steckt meistens
ein Automat, daher muß man eine bestimmte Synatx einhalten.
(Meistens schickt man eine Mail ohne Subject; im Body, also in der Mail
selbst, steht dann zum Beispiel
SUBSCRIBE ListeXYZ Barbara Aselmeier)
An die eigentliche Adresse schickt man dann die
Diskussionsbeiträge; hier tritt ein weiterer Automat in Aktion,
der die Nachricht an alle als eMail zustellt, die die Liste abonniert haben.
Eine leider veraltete Übersicht von 1992
aller eMail-Listen mit einer kurzen inhaltlichen Beschreibung
der Listen bietet die die gute alte
List of Lists.
Ich habe sie nicht nur aus historischen Gründen aufgeführt,
sondern auch weil sie hier auf diesem Server liegt
und damit schnell erreichbar ist. Am besten man
durchsucht sie mit dem FIND-Kommando von Netscape (bzw. von Mosaic o.ä.).
Ein aktuelles Archiv aller eMail-Listen, nach Thema und nach Name
der Liste geordnet, bietet
Publicly Accessible Mailing Lists von Stephanie da Silva.
Auf vielen WWW-Servern und anderswo wird man eine Zusammenstellung
relevanter eMail-listen zu einem bestimmten Thema finden.
So findet mensch in Berlin die Zusammenstellung
Mailing-Listen für Philosophen.
1.3 Anfragen in den News stellen, aber wo?
Neben den geschlossenen Diskusionsgruppen der eMail-Listen, kann man auch
ein anderes Kommunikationsmedium nutzen: die News.
Die News - neben eMail das wichtigste Kommunikationsmedium im Netz -
werden täglich weltweit auf vielen Rechnern (News-Server) verteilt und sind so für
alle, die Zugang zu den Rechnern haben, lesbar. Man kann es sich wie
eine riesige Wandzeitung vorstellen, an der jeder mitschreiben darf.
Die einzelnen Rubriken nennt man Newsgruppen, eine Nachricht in
einer Newsgroup heißt Artikel, das Versenden eines solchen
Artikels bezeichnet man als Posten.
Zur Zeit gibt es ca. 7000
verschiedene Newsgruppen, in denen täglich über 150 MB
neue Informationen gepostet werden! Bei solch einem Datenaufkommen werden
die Informationen natürlich nicht endlos lange archiviert: je nachdem,
wieviel Plattenplatz auf dem zuständigen Newsserver vorhanden ist, werden
alte Artikel nach einigen Tgen oder Wochen gelöscht.
Es empfiehlt sich also, "seine" Newsgroups regelmäßig zu lesen.
Lesen kann man die News entweder mit einem Newsrader (unter Unix zum Beispiel
mit tin, nn, trn) oder man benutzt den in Netscape
intergrierten Newsreader: dazu einfach den Button "Newsgroup" anklicken,
oder in das Location-Feld news: eingeben.
Alle Newsreader ermöglichen eine Suche zumindest in den Namen der
Newsgroups: im Netscape das Eingabefeld Search Newsgroups.
Für "Newbies" liefern folgende Gruppen wertvolle Hinweise
(die mit "de" beginnen, sind
deutschsprachig, die anderen englisch):
In diesen Gruppen werden regelmäßig FAQs gepostet, zum Beispiel
über den hierarchischen Aufbau der News,
(siehe: Nationale Newshierarchie,
Internationale Newshierarchie),
was
in den einzelnen Newsgroups jeweils diskutiert wird
und auf welche Kommunikationsgepflogenheiten,
die Netiquette,
man sich hier geeinigt hat.
So kann kann man sich nach und nach eine Liste der relevanten Newsgroups
zusammenstellen,
zum Beispiel die der
Philosophie-Newsgroups,
indem man sie ähnlich wie eMail-Listen "subscribed".
(Alle abonnierten Newsgruppen werden in einer Datei namens newrc
gesammelt. Diese kann man auch direkt mit einem Editor bearbeiten.)
Das Posten von Artikeln sollte man zuerst in einer extra dafür
vorgesehenen Gruppe ausprobieren; sie heißt
de.test. Und vor dem Ernstfall noch einmal
die Netiquette durchlesen.
2 Das World Wide Web als Archiv durchforsten
2.1 Suchmaschinen erleichtern die Recherche
Suchmaschinen stellen Indizes von vielen WWW-Adressen bereit, in denen
man nach Stichworten suchen kann.
Zum Teil werden diese Sammlungen "manuell" erstellt, indem die Besitzer
interessanter Adressen diese dort bekannt geben und der Betreiber der
Suchmaschine die Angaben gewichten und einordnen (Bsp.: Yahoo).
Zum Teil werden diese Idizes von Robotern automatisch erzeugt,
dadurch sind sie zwar umfassender, aber auch unübersichtlicher
(Bsp.: Lycos, Webcrawler, Infoseek usw.).
2.1.1 Thematische Suche mithilfe von Search Engines
2.1.2 Geographisch orientierte Suche
2.2 Was sonst noch wichtig ist / sein könnte
- Allgemeines
-
Bibliotheken, Bücher und Berichte. Verzeichnis der deutschsprachigen abfragbaren Kataloge und Institutionen.
-
Deutsche Datenquellen nach Fachgebieten geordnet.
-
Elektronische Zeitschriften, halbwegs vollständige Liste.
Mit Suchindex.
-
e-zine-list: Liste von 600+ elektronischen Fanzines.
- Bibliotheken
-
The Library of Congress Die weltweit größte Bibliothek.
Aber nicht immer erreichbar :(
-
Deutsche Bibliotheken online
(Eine Zusammenstellung des Hochschulbibliothekszentrums des Landes
Nordrhein-Westfalen (HBZ) in Köln.)
Achtung:
Die meisten Bibliotheksserver befinden sich in einem Teststadium und
enthalten noch nicht viele Dokumente,
häufig sind sie nur mit kryptischen, wenig selbsterklaerenden Kommandos zu
bedienen, die Hilfe-Seiten werden gerne vernachlässigt,
und viele dieser Dienste tragen Frauennamen. -
Kurz: typische Produkte von Informaten, die mal zeigen "was schon so
alles möglich ist". Dann lieber gar nicht. :(
- Philosophie
-
Philosophie Informationsdienste in Deutschland
-
FU-Berlin Philosophy-Web Eine sorgfältige Auswahl
von Philosophie-Ressourcen weltweit.
-
Philosophische Seiten hg. Dieter Köhler
Die zur Zeit ausführlichste deutschsprachige Sammlung internationaler
Datenquellen.
-
Philosophische Preprints
to be continued...
Verbesserungsvorschläge?
Last update: 02/11/95