Barcode: Geschichte und Funktion


  Barcodes sind eine Technologie zur automatischen Identifikation, die schon in den späten 60ern bei den North American Railway Systems eingesetzt wurden.

Mitte der siebziger Jahre wurden Barcodes erfolgreich in der amerikanischen Fleischindustrie eingesetzt. Die damals verwendeten Barcode-Symbologien (z.B.UPC) waren noch sehr grob. Das Potential von Barcodes, nämlich die effiziente und weitgehend fehlerfreie Möglichkeit, Daten in einen Computer eingeben zu können, war aber nunmehr erkannt. Die "Karriere" des Barcodes begann.

Der Erfolg der bisherigen Projekte führte zur Entwicklung des "European Article Numbering System" kurz EAN. Diesen EAN-Code finden wir mittlerweile auf jeder Supermarktverpackung. So trägt z.B. eine Cola-Flasche den Barcode "5449000017888". An der Kasse wird dieser Code eingelesen. Eine Zuordnung Code / Artikel erfolgt mittels der Datenbank des Supermarktes.

In der Datenbank ist auch der aktuelle Preis hinterlegt, der auf den Kassenbon gedruckt und addiert wird.
Gut ausgebaute Systeme sorgenauch gleich füer Nachschub: Wenn heute 331 Colaflaschen verkauft wurden, nur noch 350 Flaschen am Lager sind und frühestens übermorgen Ware angeliefert wird, die dann bis über das Wochenende reichen muß, bestellt es 1400 Flaschen. Besser gesagt: Es macht einen Bestellvorschlag.

Die Bestellung wird sicherlich noch vom Abteilungsleiter oder Filialleiter kontrolliert. Seine Erfahrung wird benötigt, da ein System ja (noch) nicht wissen kann, daß z.B. die Sommerferien beginnen oder zu Ende gehen, eine Schlechtwetterperiode naht oder die Firma Pepsi in der nächsten Woche eine Kampagne plant, die am Umsatz von Coca-Cola rütteln soll und wird.

Doch zurück zu den Barcodes:

Der Verbreitung von Barcodes innerhalb verschiedenster Industriezweige erfolgte nummehr rasch. Seine Bedeutung als Werkzeug zur Steuerung und Erfassung von Waren und Warenflüssen wurde gefestigt.

Die Menge und Art der Information, die in einem Barcode gespeichert werden sollte, hängt natürlich von dem Umfeld ab, in dem er eingesetzt werden soll. Unterschiedliche Anforderungen führten zur Entwicklung verschiedener Barcode-Typen.

So wurde z.B. der Codabar zum Standard bei der Kennzeichnung von Blutkonserven. Der Code 39 wurde zum Standart beim US- Verteidigungsministerium und der Automobilindustrie. Der Bookland/EAN trägt die ISBN-Informationen auf Büchern.

Die Zukunft des Barcodes:

  Zukünftige Barcodes werden sich durch eine höhere Informationsdichte auf kleinerem Raum auszeichnen.
Zweidimensionale Barcodes wie der PDF417 stehen erst am Anfang ihrer "Karriere", ihr Potential geht jedoch weit über das herkömmlicher Barcode hinaus.

Ein PDF417 ist nicht mehr der Schlüssel zum Zugriff auf eine Datenbank, sondern ist die Datenbank selbst. Ein PDF417-Barcode kann bis zu 1 Kilobyte Daten enthalten, das heißt 2.000 alphanumerische Zeichen oder 3.000 numerische Zeichen. Ein herkömmlicher Barcode müsste acht Meter lang sein, um diese Information festzuhalten.


© 1997 Gisbert Hauske, Berlin