Walter Jon Williams
TAG DER SÜHNE
(Days of Atonement, 1992)

Hawn ist ein einfacher Polizist in Atocha, New Mexico. Atocha hat schon bessere Zeiten gesehen, und die wirtschaftliche Entwicklung läßt die einst blühende Stadt zur Geistersiedlung verkommen. Als die Mine, Arbeitgeber vieler Einwohner, geschlossen wird, baut ein Regierungsinstitut seinen Sitz in Atocha auf. Hawn erfährt von geheimen Experimenten im Bereich Kerntechnik. Merkwürdige Ereignisse lassen Hawn immer mißtrauischer werden, und als ein ehemaliger Freund, der eigentlich vor vielen Jahren bei einem schweren Unfall ums Leben kam, wieder auftaucht und von Kugeln schwer verletzt stirbt, fängt er an, auf eigene Faust gegen das Institut vorzugehen. Für Hawn beginnt ein Höllentrip, der ihn so manches mal an den Rand des Irrsinns treibt...

Leider ist auch W. J. Williams mit diesem Buch der Langatmigkeit verfallen. Ein Roman, der mit zweihundert Seiten weniger sicherlich ein spannender SF-Action-Roman geworden wäre, ermüdet mit seitenlangen statischen Situationsschilderungen. Sieht man über diesen Mangel hinweg, vermag der Roman mit originellen Ideen und einem realistisch geschilderten sozialen Umfeld zu überzeugen.

Heyne 06/5370, 574 Seiten, 16.90 DM Gerd Frey