Ian Watson
MOND-FALL
(The Fallen Moon, Part II und III, 1994)

Nachdem der zweite Band des Mana-Zyklus eher enttäuscht hatte, liegt nun der dritte, und wie es scheint, abschließende Band vor.

Die scheinbar so intakte Märchenwelt auf Kaleva fällt immer mehr ins Chaos. Die ganz persönlichen Katastrophen der Helden spielen kaum noch eine Rolle, vielmehr liegt das Land inzwischen in einem saftigen Krieg. Nachdem Minnie, eine Tochter der langlebigen und leicht verstörten Königin Lucky, von ihrem eigenen Ehemann gleichfalls zur Königin gekrönt worden war, sinnt Lucky, in ihrem übermächtigen Stolz zutiefst gekränkt, auf Rache. Aber auch die auf Kaleva ansässigen Aliens, die Isi, sind nicht untätig und tragen das ihrige dazu bei, den Konflikt zu verschärfen.

Fast nebenbei erhält der Leser Einblick in die Welt innerhalb des geheimnisvollen Ukko, einer Art Raumschiff, auf dessen Erscheinen Lucky sehnsüchtig wartet, hofft sie doch darauf, im Ukko ihre eigene Vergangenheit und Jugend wiederzufinden.

Es tut sich also eine ganze Menge, und oft fällt es schwer, den Überblick zu behalten, was ich auch schon beim zweiten Band bemängelt hatte, aber alles in allem ist Mond-Fall ein sehr interessantes Buch und ein würdiger Abschluß des Mana-Zyklus. Interessant, wenn auch ein wenig lang, sind die Ausführungen des Übersetzers über den Ursprung des Zyklus, die finnische Kalevala-Sage, und die Parallelen, die der Autor dazu gezogen hatte.

Bastei Lübbe, 28236, 413 Seiten, DM 24.90 Hans-Peter Neumann