David J. Skal
PERFEKTE GESCHÖPFE
(When We Were Good, 1981)

Vierzehn Jahre nach seiner Erstveröffentlichung erreichte dieses ausgezeichnete Buch nun den deutschen Markt. Obwohl nur ein schmales Bändchen ist es dennoch ein Buch mit großer imaginativer Kraft. Der Autor malt eine bedrückende Dystopie, in der die Menschen keine gesunden Kinder mehr zur Welt bringen können. Stattdessen wird ihnen in Werbespots geraten, daß es besser für sie wäre, Selbstmord zu verüben. Die Kinder werden künstlich gezeugt und in geschlossenen Anstalten aufgezogen. Ihnen wird beigebracht, daß die Erwachsenen ihre Feinde sind. Anfangs müssen die Kinder, die nicht mehr getrenntgeschlechtlich sind, sondern allesamt Zwitter, die Erwachsenen besuchen, doch bald gibt es Auflehnung und Terrorakte. Der Autor erzählt die Geschichte aus zwei verschiedenen Blickpunkten: zum einen aus der Sicht eines Kindes, zum anderen aus der Sicht eines erwachsenen Comiczeichners, der zuerst seine Frau verliert und danach wahnsinnig wird.

Es ist ein stilles Buch, aber vielleicht gerade deshalb so beeindruckend.

Heyne 06/5339, 207 Seiten, DM 9.90 Hardy Kettlitz