Dan Simmons
KRAFT DES BÖSEN
(Carrion Comfort, 1989)

Simmons ist oft gelobt und ausgezeichnet worden. Dieser Roman ist wahrscheinlich sein Zentralwerk, vergleichbar mit Es von Stephen King, mit Sicherheit ist es aber sein umfangreichster Roman. Und hier liegt auch seine größte Schwäche. Simmons kann großartig spannende Szenen schildern, aber durch die allzu ausführliche Schilderung der Charaktere, kommen diese etwas ins Hintertreffen. Dennoch beachtlich, wie der Autor Vergangenheit und Gegenwart, Weltpolitik und Privates ineinander mischt und eine verschachtelte Handlung webt.

Die Protagonisten, eine Art "Gedankenvampire", die andere Menschen durch die Kraft ihrer Gedanken beeinflussen können, haben sich eine höchst einflußreiche Lobby geschaffen, mit der sie wirtschaftliche und politische Vorgänge kontrollieren können. Aber einige aus ihren eigenen Reihen stören ihre Pläne, und daher müssen sie beseitigt werden. Gleichzeitig kommen auch einige gewöhnliche Sterbliche den "Vampiren" auf die Schliche und versuchen die gefährlichen Wesen zu stellen. Wie nicht anders zu erwarten endet alles in einem Showdown, wie ihn wohl nur Simmons zu stande bringt. Nebenbei erfährt man übrigens, wer eigentlich Schuld am Tod von John F. Kennedy und John Lennon war...

Heyne Jumbo 41/46, 793 Seiten, DM 34.00 Hardy Kettlitz