Robert Silverberg
ÜBER DEN WASSERN
(The Face of the Waters, 1991)

Jahrhunderte nach der Zerstörung von Alt-Erde durch die Verwandlung der Sonne in eine Nova, hat die Menschheit das Universum besiedelt. Auch die Wasserwelt Hydros ist eine Kolonien, jedoch der besonderen Art, denn es gibt kein Festland, also auch keine Möglichkeit, einen Raumhafen zu erbauen. Alle Siedler, die nach Hydros kommen, können den Planeten nie wieder verlassen. Außerdem leben auf Hydros bereits vernunftbegabte Wesen, die Gillies, und einige halbintelligente Spezies, die die Menschen auf ihren schwimmenden Inseln dulden. Doch eines Tages sterben einige Amphibienwesen bei der Förderung von Mineralien unter der Insel Sorve. Die Gillies sind darüber aufgebracht und fordern, daß alle Menschen, ca. 70 an der Zahl, die Insel verlassen. Doch keine andere Menschenkolonie kann oder will die Sorver aufnehmen. Schließlich segeln sie los, weil ihnen der Besitzer der Schiffe Aufnahme auf einer fernen Insel verspricht. Doch er segelt mit der Flotte einen ganz anderen Kurs und versucht einer Legende alter Seefahrer zu folgen und das Feste Land über den Wassern zu erreichen, die einzige Insel auf Hydros, eine Art Gelobtes Land, wo der Aufbau einer technischen Zivilisation möglich wäre.

Der größte Teil des Romans besteht aus der Schilderung der Seereise und der Autor wird nicht müde, immer neue Seeungeheuer und fremdartige Wesen zu erfinden, die den Reisenden trotzen. Trotz allem leidet der Handlungsbogen unter allzu vielen abenteuerlichen Episoden, die das Buch schließlich langatmig erscheinen lassen. Nur der mystische Schluß erinnert wieder daran, daß Meister Silverberg dieses Buch geschrieben hat.

Heyne 06/4973, 526 Seiten, DM 14.90 Hardy Kettlitz