Roger Zelazny und Robert Sheckley
WER IMMER STERBEND SICH BEMÜHT
(If At Faust You Don't Succeed, 1993)

Robert Sheckley war mal ein begnadeter Meister des schwarzen Humors, der Rezensent erinnert sich noch mit Vergnügen an die Collections Fütterungszeiten unbekannt (BL 22062) und Für Menschen ungeeignet (BL 22042) oder an Romane wie Der unbegrenzte Mann (BL 22090) und Dramocles (BL 22081). Die vorliegende Satire auf Faust und die Umtriebe von Himmel und Hölle - entstanden in Co-Autorenschaft mit dem 1995 verstorbenen Roger Zelazny, ist dagegen nur noch ein müder Aufguß. Unterhaltsam zwar, aber ohne die genialen Gags und abgedrehten Plots des Robert Sheckleys der 60er und 70er Jahre.

Die Handlung des Buches ist schnell umrissen: Engel und Teufel fechten seit Urzeiten einen Kampf um die Kontrolle der Menschen aus. Die groben Keulen haben sie freilich lange weggelegt, man wählt feinere Methoden. Dr. Faust, der Faust, soll als Versuchskaninchen für eine neue Wette dienen. Der Gewinner bekommt dann die Kontrolle über das Schicksal der Menschheit in den nächsten tausend Jahren. Aber wie nicht anders zu erwarten geht manches schief und Faust wäre nicht Faust, wenn er nicht die Chance nutzte, dem Spiel seine Prägung aufzudrücken. Mit dem alten Geheimrat Goethe hat das freilich nur noch in Ansätzen zu tun, aber das dürfte der Leser auch nicht anders erwartet haben.

Bastei-Lübbe TB 20293, 315 Seiten, DM 10.90 Siegfried Breuer