Mary Rosenblum
DIE VERSTUMMTEN QUELLEN
(The Drylands, 1993)

In großen Teilen der USA ist die Dürre ausgebrochen: Viele Bewohner leben in einer Art Lager. Das noch vorhandene Wasser wird von einer Organisation eingeteilt, die sich ständig vor Anschlägen schützen muß. Carter, junges Mitglied der wasserverteilenden Organisation, wird versetzt und soll am Columbia-Fluß für die Einhaltung der Pläne und Ruhe unter der Bevölkerung sorgen. Doch hier erwarten ihn die zornigen Farmer, deren Ernte immerzu in Gefahr ist, ein korrupter Sergeant, ein redegewandter Anführer der Bauern, der im Verdacht steht, Sabotage-Akte an den Pipelines anzustiften und eine naturverbundene, wilde Schönheit, in die er sich Hals über Kopf verliebt und die zeitweise die Seiten wechselt. Als es dann zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt, wird Carter klar, daß sein bester Freund, ein hohes Tier in der Wasser-Kartell-Behörde, seine eigenen Ziele verfolgt. Er läßt die Farmer quasi austrocknen, um einem Unternehmen, das synthetische Lebensmittel produziert, billiges Land verschaffen zu können. Doch Carter verbündet sich mit den Farmern gegen dieses unheilige Kartell und schafft es natürlich zu einem Happy-End.

Eine interessante Mischung aus Krimi, Fantasy, Softporno und Science Fiction ist Mary Rosenblum mit dem Roman gelungen. Trotz der teilweise düsteren Stimmungen schafft sie es mit einigen verrückten Figuren, die ganze Sache nicht ins absolut Graue abfallen zu lassen.

Heyne 06/5386, 446 Seiten, DM 16.90 Hardy Kettlitz