Terry Pratchett
ERIC
(Eric, 1990)

Nachdem Pratchett mit MacBest tief in den Fundus literarischen Allgemeingutes gegriffen hat, nun wieder eine Klassiker-Adaption. Der Autor lehnt sich an das Faust-Thema an und läßt den 13-jährigen Eric, den jüngsten Dämonologen der Scheibenwelt, haarsträubend-witzige Abenteuer bestehen. Statt den Teufel beschwört er Rincewind, den unfähigen Zauberer, der schon aus früheren Romanen bekannt sein dürfte, und verlangt von ihm die Erfüllung dreier Wünsche: ewiges Leben, Macht und die schönste Frau der Weltgeschichte. Alle Wünsche erfüllen sich, jedoch anders als von Eric geplant.

Der Leser erfährt Tatsachen über das Barbarenreich, Klatsch, die Erfindung des Rades und die Schöpfung des Universums, die sich etwas anders gestaltet, als Eric vermutet hatte. Und Pratchett macht mit seinen Verballhornungen auch vor dem Trojanischen Krieg und Odysseus nicht halt. Ausgestattet mit zahlreichen Farbillustrationen des Pratchett-Cover-Zeichners Josh Kirby, die sicherlich der Grund für das größere Format waren, ist dieses Buch geradezu ein Prachtbändchen und sei hiermit auch besonders als Einsteigelektüre in die Pratchett-Welt empfohlen.

Heyne 06/4953, 154 Seiten, DM 15.00 Hardy Kettlitz