Thomas R. P. Mielke
DAS GEHEIMNIS DES ERSTEN PLANETEN
(Taschenbuch-Ausgabe des 1995er Schneekluth-Hardcovers, 1997)

Ein eher dünnes Bändchen, dieser Roman von Thomas R. P. Mielke. Der Franz Schneekluth Verlag hat es 1995 geschafft, ihn im Hardcover auf 192 Seiten aufzublähen, aber selbst die Taschenbuchseiten sind augenfreundlich großzügig bedruckt. Das Thema hört sich erstmal durchwachsen an: Ein zehnter Planet des Sonnensystems wird entdeckt, sehr nahe an der Sonne (die halbe Entfernung Mond - Erde'.). Zunächst verheizt man für die Erkundung eine Raumkapsel mit jungen Fähnrichen, dann wird ein schwerbepacktes Forschungsschiff der militärisch strukturierten Raumpolizei zu Zoe (so der Name des Planeten) geschickt. Die Mannschaft erlebt dort Dinge, die sich mit den Erkenntnissen der Wissenschaft nicht erklären lassen, die Reise in den Raum wird zum Trip in den Innerspace, öffnet ungeahnte Pforten der Wahrnehmung.

Nachdem das Militär sich bei dem Versuch, Zoes Rätsel zu lösen, erwartungsgemäß gründlich blamiert hat und auch die Wissenschaftler kapitulieren mußten, bleibt der Schwarze Peter bei dem Parapsychologen (!) Frederic Burnley. Der bemüht sich dann auch nach Kräften und löst die Frage bisher unerklärlicher Phänomene (Hellseherei, Telekinese etc.), findet auf Zoe aber auch ein Geheimnis, welches die menschliche Zivilisation in große Gefahr bringen könnte. Thomas R. P. Mielke ließ sich beim Schreiben des Romans sehr vom Klassiker 2001 - Odyssee im Weltraum (insbesondere der Verfilmung) inspirieren. Dies kann das Buch aber auch nicht aus seiner Mittelmäßigkeit retten. Lieber belasse ich dem Sonnensystem neun Planeten und lese dafür originelle deutsche Science Fiction ohne Anleihen bei Clarke & Kubrick!

rororo 13886, 126 Seiten, DM 12.90 Siegfried Breuer