Anne McCaffrey
ROWAN
(The Rowan, 1990)

Rowan ist der erste von vier Bänden eines Zyklus, der in einer Zukunftswelt spielt, die durch mit Hellseherei, Telepathie, Empathie, Telekinese und Teleportation begabte PSI-Talente geprägt wird. Die Talente sichern den Frieden zwischen den Nationen und ermöglichen die Erschließung des Weltraums. Sie agieren wie Magier und Magierinnen in einer technischen Umgebung, und so wird das Ganze zu SF mit einem Schuß Fantasy. - Hauptfigur ist Rowan, die schon als Dreijährige mit ihren telepathischen Fähigkeiten alle Talente ihres Heimatplaneten Atair auf sich aufmerksam macht. Wenig später zeigt sie auch ihre Fähigkeiten in Teleportation und Telekinese, und sie wird zu einer "T 1", einer von einem halben Dutzend der am höchsten begabten Talente.

Nun ist es zweifelhaft, ob die Evolution den Menschen PSI-Fähigkeiten in nennenswertem Umfang mitgegeben hat. Doch von der Voraussetzung "Was wäre, wenn es PSI gäbe" ausgehend, hätte Anne McCaffrey einen lesbaren Roman zustande gebracht, wenn es da nicht einige Klischees gäbe. So kommt für Rowan nach einer Episode mit einem Segler nur ein ihr bezüglich PSI ebenbürtiger Partner in Frage. Einen derartigen Supermann gibt es zunächst nicht, und Enthaltsamkeit und Frustration sind angesagt. Nach zehn Jahren Einsamkeit tritt endlich ein männlicher T 1 in ihr Leben - das aus dem Märchen entlehnte Motiv des Wartens auf den Traumprinzen. Rowan lernt ihn kennen, als käferartige Wesen seine Heimatwelt Deneb VIII mit Seuchenerregern und Bomben attackieren. Dieser Aufguß des Fiese-Alien- Schemas ist nicht einmal spannend.

Heyne 060/5622, 382 Seiten, DM 14.90 fb