Jörg Kleudgen
DER FLUCH VON MAYFIELD
Ein phantastischer Roman
(Originalausgabe, 1996)

Gleichzeitig mit dem Erzählungsband Der Hügel von Yhth von Jens Schumacher erschien auch dieser neue Roman des Herausgebers von Goblin Press. Liebhaber älterer Horror-Filme in der Art der britischen Produktionsfirma Hammer werden ihren Gefallen daran finden, denn der Autor hat die gleiche düstere Stimmung eingefangen, die in den guten Filmen mit Vincent Price und Peter Cushing herrscht. Auch die Kulissen und Handlungselemente sind ähnlich: ein düsteres Schloß mit verwinkelten Gängen und finsteren Kellern, das seit Jahrhunderten von einer Familie beherrscht wird, ein Dorf mit merkwürdigen Bewohnern, ein gefährliches Moor, das den Ort umgibt usw. Aber auch die Handlung kommt einem irgendwie (auf angenehme Weise) bekannt vor:

June Mayfield, die Tochter des Herren von Mayfield, kommt von einer langen Auslandsreise - natürlich aus dem Land der Pharaonen - zurück und muß erfahren, daß ihre Mutter unter mysteriösen Umständen kürzlich verstorben ist. Ihr Bruder leidet unter schrecklichen Kopfschmerzen und der neue Verwalter des Anwesens kommt ihr nicht geheuer vor. Kurz darauf findet sie in der Bibliothek des Schlosses das mit Geheimschrift verschlüsselte Tagebuch ihrer Mutter und eine alte Chronik, die schreckliche Geschehnisse enthält, die über zweihundert Jahre zurückliegen. Kurz darauf geschieht ein Mord, und June Mayfield erfährt vom Fluch von Mayfield. Natürlich will ich hier nicht die Auflösung verraten, denn das würde sicher den Lesespaß nehmen. Wenn man sich auf diese Art Story einläßt, unbeachtet der Tatsache, daß es schon Dutzende Romane ähnlichen Themas gibt, kommt man voll auf seine Kosten. Der Autor jongliert gekonnt mit Geheimnissen und Mysterien und hat seine Geschichte so straff organisiert, daß die Spannung ständig erhalten bleibt.

Zum Abschluß des Buches, anstelle eines Nachworts, hat der Autor das Fragment Land Unter angefügt, ein sehr stimmungsvolles Endzeitszenario mit Horror-Elementen.