Stephen King
DAS SPIEL
(Gerald's Game, 1992)

Eigentlich ist dieser Roman ein neues Bachman-Buch. Ganz ohne übersinnliche Begebenheiten erzählt King in diesem Thriller die Geschichte einer Frau, die, bei obskuren Sex-Spielchen ans Bett gekettet, ihren Mann in Notwehr tötet. Minutiös berichtet King von der Qual der Frau, die von ihren Fesseln nicht loskommt und einen langen Kampf gegen Angst und Schmerz durchzustehen hat.

Trotz des typischen King-Touch ist dieser neue Roman teilweise etwas langatmig, es fehlt an den vielen kleinen originellen Nebenhandlungen und Bosheiten, die man aus früheren Büchern kennt. Vielleicht wäre Das Spiel eine bessere Kurzgeschichte geworden. Und der Schluß nimmt gar Anleihen bei Thomas Harris. Jetzt kopiert sich King schon nicht mal mehr selbst.

Heyne Jumbo, 345 Seiten, DM 26.80 Hardy Kettlitz