Bernhard Kegel
WENZELS PILZ
(Originalausgabe, 1993)

Ökologische SF hat Tradition in Deutschland. Auch der Berliner Biochemiker und Ökologe Bernhard Kegel beschreibt in seinem Öko-Fiction-Roman schwarzhumorig und originell, aber auch sehr ernsthaft und engagiert die katastrophalen Folgen der Auswilderung eines unausgegorenen Gen-Experimentes. Dabei bedient er sich eines ungewöhnlich zurückhaltenden, etwas umständlichen Stils, der ein wenig an Gottfried Meinholds frühere Arbeiten (z.B. Liana Halwegia) erinnert. Wenzels Pilz, das aus den Fugen geratene Experiment, steht für viele gentechnologische Projekte unserer kurzlebigen Zeit und auch wenn Kegel seine Handlung im nächsten Jahrhundert ansiedelt, so zielt er doch auf die sich abzeichnenden Mißstände des Jetzt und Heute. Ein anspruchsvoller Lesespaß für aufgeschlossene Leser.

Serie Piper 1731, 413 Seiten, 16.90 Siegfried Breuer