Gwyneth Jones
WEISSE KÖNIGIN
(White Queen, 1991)

Die Erde des Jahres 2038 gleicht einem politischen und ideologischen Hexenkessel. Die alten Strukturen sind zum größten Teil zerbrochen und es herrscht ein tiefes Mißtrauen gegenüber Fremden. Da landen, in drei Gruppen aufgeteilt, Außerirdische auf der Erde, und es gelingt ein erster Kontakt, der jedoch nicht das bringt, was man sich erhofft hatte. Ein Journalist und eine geheimnisvolle, genauso schöne wie intelligente Frau unternehmen das Wagnis, sich mittels Bewußtseinslösung auf das im Verborgenen wartende Mutterschiff der Fremden zu begeben, und dort mehr über dieses Rasse zu erfahren.

Was auf den ersten Blick wie ein nach dem allgemeinen Muster gestrickter Abenteuer-Roman aussieht, erweißt sich schon bald als ein recht ungewöhnlicher, fesselnder Roman. Äußerst eindringlich gelingt es der Autorin, dem Leser die Gedankenwelt der Fremden nahezubringen und somit ein glaubhaftes Bild einer Alien-Kultur zu schaffen.

Nicht umsonst erhielt dieser Roman den James Tiptree Jr. Memorial Award. Weiße Königin ist meines Erachtens nach ein sehr empfehlenswertes Buch.

Heyne 06/5484, 458 Seiten, DM 16.90 Hans-Peter Neumann