Karl Michael Armer/ Wolfgang Jeschke
NEULAND

Fast scheint es unglaublich, aber die "größte SF-Reihe in deutscher Sprache", nämlich die des Heyne-Verlages, hat den zweitausendsten Band herausgebracht. Beide Herausgeber sind für ihre hervorragenden Anthologien bekannt, jedoch ist es bedauerlich, daß als Jubiläumsband ein Buch erschien, das nicht im mindestens die SF-Reihe bei Heyne widerspiegelt, sondern einen vermeintlich höheren Anspruch darstellen will. Und so bringt Neuland Autoren der Weltliteratur, wie Patricia Highsmith, Angela Carter, Doris Lessing oder John Updike mit Texten über die "Welt von Morgen". Aber zum einen bemerkt man bei vielen Texten, daß sie mit moderner SF herzlich wenig zu tun haben, zum anderen wurde teilweise eine bei Lesern recht unbeliebte Methode gewählt: Fünf der Texte sind Auszüge aus Romanen, z.B. aus Report der Magd von Margaret Atwood, Im Land der letzten Dinge von Paul Auster oder Midas von Wolfgang Jeschke. Aber auch wenn einem dieses Buch nicht gefällt, immerhin gab's bei Heyne schon 1999 andere SF-Bücher, unter denen sich manche Kostbarkeit befindet.