Harry Harrison
DIE STAHLRATTE SINGT DEN BLUES
(The Stainless Steel Rat Sings The Blues, 1994)

Einige Zeit ist seit dem siebenten Band des Stahlratte-Zyklus vergangen und wenn man die letzten Bücher von Harrison über Bill den galaktischen Helden gelesen hat, hätte man ihm ein solches Buch gar nicht mehr zugetraut. Doch der Autor hat ein Kunststück vollbracht: er erzählt locker-lustig vor sich hin, spickt den Text mit allerlei Blödeleien und guten Gags und läßt den ganzen Roman über keine Langeweile aufkommen.

Jim diGriz, die legendäre Edelstahlratte, versucht, die neue Münzprägerei auf einem Hochsicherheitsplaneten auszurauben und wird erwischt. Mit einem Gift, das erst nach dreißig Tagen seine Wirkung zeigt, wird er erpreßt, für eine Geheimorganisation zu arbeiten. Was bleibt ihm weiter übrig? Er soll ein außerirdisches Artefakt suchen, das auf einem Gefängnisplaneten verschwunden ist. Um nicht aufzufallen, tarnt er sich uns seine drei Begleiter, musikalisch begabte Geheimagenten, als Popgruppe. Und zwischen ihren geplanten und unfreiwilligen Konzerten schnüffeln die vier auf dem Planeten herum, werden gejagt, in Kämpfe verwickelt und was man sich noch alles in einem spannenden Abenteuerroman vorstellen kann. Und natürlich ist diGriz wie immer mit seinem kriminellen Spürsinn und einem Hauch von Genialität gesegnet.

Heyne 06/5296, 282 Seiten, DM 12.90 Hardy Kettlitz