Isidore Haiblum
DER ZADIK DER SIEBEN WUNDER
(The Tsaddik of the Seven Wonders, 1971)

In drei Ebenen findet dieses Verwirrspiel um Löcher im Raum-Zeit-Kontinuum statt. Zum einen versucht Courtney, Agent des Cosmic Corps, seinen verschwundenen Kollegen Lund ausfindig zu machen, zum anderen schliddert eben dieser Lund von einer höchst seltsamen Situation in die andere, und dann ist da noch der alte Zadik, eine Art jüdischer Weiser, der zusammen mit seinem Reiseleiter-Homunkulus Greenberg Reisen durch die Zeit unternimmt. Dabei nähern sich alle drei Handlungsstränge allmählich, bis schließlich der Zadik auf die Idee kommt, daß die Akteure in bedeutenden Ereignissen der jüdischen Geschichte gefangen sind... - Alles in allem liest sich dieses im Original schon 1971 erschienene Buch recht flüssig, obwohl einem ab und zu der Zusammenhang verlorengeht, zumal unsereins sich nicht so sehr in der Geschichte des jüdischen Volkes auskennt (klammern wir das Dritte Reich mal aus). Auch hat man unter Umständen einige Schwierigkeiten mit der speziellen jüdischen Art von Humor und dem aus der jiddischen Sprache herrührenden Schreibstil. Haiblum ist übrigens in sehr streng jüdischen Kreisen im Brooklyn der 30er und 40er Jahre aufgewachsen. - Dieses Buch ist nichts für eingefleischte Hardcore-SF-Leser, vielleicht aber etwas für Leute, die gern auch mal andere Sachen außer Cyberspace oder Space Operas kennenlernen wollen.

Heyne 06/5101, 221 Seiten, DM 9,90 Hans-Peter Neumann