Nicola Griffith
AMMONIT
(Ammonite, 1993)

Ein Virus bestimmt das Leben auf dem Planeten Jeep: er rafft alle männlichen Siedler dahin und verhindert die Besiedlung und wirtschaftliche Ausbeutung des Planeten. Marghe, eine Anthropologin, wird hinuntergeschickt, um einen Impfstoff zu testen, der die Kolonialisierung des Planeten ermöglichen soll, und gleichzeitig die einheimischen, ausschließlich weiblichen Gesellschaften zu erforschen. Nicola Griffith verfaßte einen feministischen Planeten-Roman, gut gemeint, nicht sehr aufregend, mit durchaus schönen Momenten; ein ausschweifendes Sammelsurium mit der gerade sehr modischen Laien-Psychologie, ein wenig esoterischen Trara, ein bißchen lesbischer Liebe und sehr viel Agrar-Idylle. Kein wirkliches Highlight, da zu häufig in sentimentale-menschelnde Geschwätzigkeit abrutschend und in der logischen und wissenschaftlichen Erklärung der Phänomene zu unglaubwürdig, aber auch kein Ärgernis: gepflegte Unterhaltung mit politisch korrekten Anstrich.

Heyne 0605646, 554 Seiten, DM 19.90 alekz