Doch ich verehre es, wie man durch List und Schwindel in irgendeine verbotene Höhe des Blitzes den bewußten Mangel bei uns an dem, was da oben erstrahlt, hinaufprojiziert.

Stephane Mallarme

Mir scheint ... in einer fernen, inzwischen wie aus ihren Möglichkeiten geschwundenen, Zeit ... seit ich, vom Schreiben, am Morgen, in die Schweißwerkstatt gekommen bin -, daß ich endlich eine Nachricht besitze, mit der ich die Eitelkeit der Verhältnisse, die meine tägliche Arbeit sogar hier im Krankenhaus zu zersetzen begonnen haben, wieder aus dem Denken drängen kann; das sich, in mir, schon lange auf dem Feld behaupteter protestantischer Diakonie inmitten der aktuellen sozialistischen Verheerungen im Menschen, zu erschöpfen droht. Ich war, in meinem Schreiben, durch eine kaum wahmehmbare Schwierigkeit aufgehalten gewesen, die die unsichtbare Gestalt eines Schweigens hatte. Seine Gegenwart war, durch den blind sich in den Möglichkeiten der Wörter weiter-schreibenden Text, bald wieder wie vergessen gewesen; obwohl sein Akzent im Schattentext aus unmöglich sichtbar zu machenden Wörtern lebte. Die lauten Ereignisse des, so eigentlich weit gediehenen, Textes hatten sich nach einer Teilnahme in einer Geschichte zu sehnen begonnen, deren Sieg über den Autor freilich das Ende dieses Textes geworden wäre: der eigentlich der Überzeugung nachzugehen versucht, daß das Sprechen das Denken ... zerstört. Doch, war der mögliche Leser dieses Textes (und sollte der auch der Autor allein bleiben), nicht mehr um sein Interesse an der ... mindestens nicht geleugneten Anwesenheit dieses Schweigens in dem sichtbar sich fortschreibenden Text zu betrügen gewesen; und, deshalb war ich tief in ihn zurückgekehrt und hatte das Verschollene gefunden. Es war in einem Dialog versteckt, in dem sich zwei Lesarten der Ereignisse begegnen; so, daß ... wie eigentlich immer, aus der sprechenden Zukunft dieser Begegnung ein Tasten in den Räumen des Schweigens geworden war, dessen Empfindlichkeiten aber durch den geschriebenen Text mißachtet werden: was in wenigen Texten nicht geschieht; oder zu geschehen braucht. Ich hoffe, allerdings, in diesem Text einen Ausweg aus dem Ghetto der Gegenwart zu finden -, wenn sich die Zeichen, aus denen sich die Ereignisse der Gegenwart zu fügen meinen, in ihrer zu ihnen gehörenden Freiheit betrachten ... lassen; und ihr, schweigender, Dialog geschrieben werden kann, der die durch die Ereignisse geltende Lesart der Zeichen wieder auflöst: wenn seine gefügten Wörter sich geduldig weigern, etwas in diesem schwierig sichtbaren Dialog zu repräsentieren, das seine Gestalt in der, dieses dialogische Schweigen ganz verschweigenden, Gegenwart hat.

   

 

 

 "Ich denke, es herrscht eigentlich immer der dringende Augenblick, diese Stimme nicht zu verfehlen, die jedoch in dieser Gegenwart eine erstaunliche Konzentration verlangt: sie, als eine Möglichkeit, zwischen den driftenden Dingen überhaupt zu hören. Für mich gilt es ... selbstverständlich als ausgemacht, daß jede Konzentration eines solchen Denkens, das auf die Gegenwart dieser Stimme gerichtet ist, von seinen Feinden, die zahlreich sind und nicht nur Sicherheitsbehörden dienen, deutlich empfunden wird (ohne, daß dazu beispielsweise Abhöranlagen ... benutzt werden müßten), und mit erstaunlichem Aufwand angegriffen; um dieses Denken bereits in seinem Entstehen zu vernichten: so, daß es unmöglich wird, etwas, über die Wahrnehmung schweigender Konkordanzen etwa, formulieren zu können. Ich betrachte es aber nicht als wichtig, den Ort oder die Tatsache dieser Beobachtung nachzuweisen; ich habe verstanden, daß diese Methode nicht das Abwesende nennen kann, und jenes Denken nur aus seiner Konzentration entfernen würde: was der Observation bereits ihr Existenzrecht liefert und der Observanz ein zugängliebes Denken, das sie beherrscht nennen kann; obwohl sie das Denken mit einem nicht sehr dunklen und moralisch gar nicht weitläufig, angelegten, Plan beherrscht. Ich betrachte es vielmehr als nötig, dieses Denken mit einer Konspiration zu schützen, die ich poetisch nenne..., und die das, letztlich sich entsprechende, Denken der Observation und der Observanz so ausführlich zu täuschen vermag: daß diese Konzentration dieses Denkens, das also mit den schwierigen Wörten des Schweigens umzugehen begonnen hat, in das, notwendig, Sprechende die Nachricht über die Gegenwart eines Schweigens bringt, die nicht mehr von den Wörtern der Observation oder denen der Observanz erreicht werden kann ... ; so, daß sich die Poetik dieses Schweigens, bereits, zu erfüllen begonnen hat.

 

Fortsetzung folgt...